Hauptseite  Projekte   Religion                                    PageAutor: Antje Rösler   (10.11.2001)
 
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Religionen

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Was ist eine Religion?
Juden
Christen
Islam
Hinduismus
Buddhismus
 
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Seitenanfang  Was ist eine Religion ?

Unsere Welt ist voller Religion. Überall hat sie Spuren hinterlassen: in Tempeln und Pyramiden in Höhlenzeichnungen in Büchern in Festen und Feiertagen in Gesetzen in der Kunst und vielem mehr.

Was aber ist RELIGION?

In der Wortbedeutung läßt sich der lateinische Begriff: religio ableiten von diesen 2 Aussagen:

1. Relegere = gewissenhaft beobachten, lesen
2. Religari = sich binden oder gebunden sein

Solange es Menschen gibt, hat es Religion gegeben. Immer wieder denkt der Mensch nach. Große Fragen lassen ihn nicht mehr los. Menschen denken nach: über die Welt, über sich selbst, über den Ursprung aller Dinge, über Liebe und Haß, über Leben und Tod. Religion kommt aus diesen Fragen, aus dem Nachdenken und der Suche nach Antworten. Religion kommt aber auch aus den Erfahrungen von Menschen und deren Deutung.

Es gibt verschiedene Formen von Religionen (z.B.: Naturreligionen, Stammesreligionen, Offenbarungsreligionen). Die drei Religionen: Judentum, Christentum und Islam sind sogenannte Offenbarungsreligionen. Das bedeutet, in besonderen geschichtlichen Ereignissen werden bestimmte Dinge deutlich bzw. offenbar. Allen 3 Religionen ist auch ihr MONOTHEISMUS(griech.) gemeinsam. Das heißt, Judentum, Christentum und Islam verehren einen „Gott“.

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Seitenanfang   Juden

Das Judentum ist die älteste der 3 monotheistischen Religionen. Es ist gleichzeitig die Mutterreligion des Christentums und des Islam. Die Gläubigen bezeichnet man als JUDEN. Die Entsteheungszeit läßt sich ungefähr in die Zeit um 1800 v.Chr. in Israel datieren. Als Religionsstifter gelten ABRAHAM und MOSES. Abraham zog einst mit seinen „Leuten“ nach Kanaan (Israel). Später befreite dann ein gewisser Mose seine Landsleute aus der ägyptischen Sklaverei. Mose führte sie wieder in ihre Heimat zurück. Unterwegs erhielten sie die 10 Gebote. Die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei und die Eroberung und Besiedlung Kanaans (Israel) wurden als DAS Gründungsereignis gefeiert. Die Menschen deuteten diese Ereignisse als ein Handeln ihres „Gottes JAHWE“, dem Gott des Abraham, Isaak und Jakobs. Israel bestand einst aus mehreren Stämmen - später war es dann als Königreich unter David vereint und dann zerbrach es auch immer wieder.

Das Judentum hat in seiner langen Geschichte viele schwere Krisen überwinden müssen. Hier nun einige der wichtigsten Ereignisse:

1. das Babylonische Exil im 6.Jh.v.Chr. (nach der Rückkehr neue Hoffnung in Israel - mit dem Tempel in Jerusalem!)
2. Die Makkabäakämpfe um 150 v.Chr. ( Zeit des Hellinismus - Jerusalem sollte griech.Polis werden und damit die „Tora“ als Staatsgesetz abgeschafft werden. Das rief die Makkabäer (Frommen) auf den Plan und es bildeten sich viele religiöse Parteien und Gruppierungen heraus, die dann noch zu Jesus Zeiten eine Rolle spielen. Auch Jesus war Jude!
3. Der Jüdische Krieg um 70 n.Chr. (Zerstörung des Jerusalemer Tempels) . Der jüd.Aufstand 131/132 wurde von Rom blutig niedergeschlagen. Viele Juden mußten nun ihre Heimat verlassen und lebten in der sogenannten Diaspora (Zerstreuung). Es entwickelte sich das rabbinsche Judentum mit der Synagoge als Ort des Glaubenslebens. Dazu gehörten das Studium der Tora sowie die Einhaltung der traditionellen Gebote und die Hoffnung auf den Messias, den Retter.
4. Das Mittelalter und die Kreuzzüge: Christen drängten Juden in verbotene Berufssparten, wie z.B. dem Geldhandel. Die Inquisition versuchte, daß Juden ihrer Religion abschwören. Es entstanden Ghettos und viele mußten wieder ihre Heimatorte verlassen und auswandern.
5. Hollocaust in unserem Jahrhundert-Völkermord unter dem Naziregime (6 Millionen Juden wurden ermordet). Seit 1948 gibt es auf pälästinensischen Gebiet den Straat Israel. Trotz harter Konflikte mit den arabischen Nachbarstaaten bietet es 3,5 Millionen Juden eine Heimet Die überwiegende Mehrheit lebt jedoch in den USA (5,8 Millionen). Insgesamt bekennen sich heute etwa 14 Millionen Menschen zum Judentum.

Das Zeugnis der jüdischen Religion ist die hebräische BIBEL - vor allem die THORA, die 5.Bücher Mose. Der Talmud enthält Auslegungen und Erklärungen der Tora.

Täglich betet der fromme Jude das : Höre Israel, Jahwe unser Gott ist einzig. Der Glaube an einen einzigen und unsichtbaren Gott verbindet das Judentum mit dem Christentum und dem Islam. Alle menschliche Vorstellungskraft kann „Gott“ nicht erklären. Und das 2.biblische Gebot („Du sollst dir kein Bild machen“) soll uns Menschen davor bewahren, irgendetwas oder irgendjemanden zu vergöttern, zu vergöttlichen!

Das Gotteshaus ist die SYNAGOGE. Hier treffen sich jüdische Menschen, um zu beten, zu singen, zu lernen und zu lehren. Der Rabbiner leitet die jüdische Gemeinde.

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 Seitenanfang   Christen

Das Christentum ist auf dem Boden der jüdischen Religion entstanden. Ungefähr im Jahr 30 wird ein Jude namens JESUS von Nazaret von der römischen Besatzungsmacht in Israel gekreuzigt. Jener Jesus war als Wanderprediger und als Kritiker der herrschenden Religion unterwegs. Er sammelte Leute um sich, sogenannte Jünger (Schüler). Nach seinem Tod am Passahfest der Juden, verbreiteten diese Jünger die Botschaft seines Lebens, seines Todes und seiner „Auferstehung“. Noch im ersten Jahrhundert unserer Zeit trennen sich diese Änhänger vom Judentum und nannten sich fortan CHRISTEN - nach dem Titel: Christus (Griech.:der Gesalbte).

Die christliche Geschichte ist einerseits gekennzeichnet von vielen Glaubensspaltungen aber andererseits auch von der Suche nach einer Einheit. Heute nennt man die größten Glaubensgemeinschaften

a: die Kirche der katholischen Christen,
b: die Kirche der orthodoxen Christen
c: die Kirche der protestantischen Christen.

Einen großen Einfluß hatte das Christentum auf die Entwicklung von Humanität, Nächstenliebe, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte. Die Heilige Schrift der Christen ist die BIBEL, vor allem das Neue Testament. Das Gotteshaus ist die Kirche und als Geistliche werden Pfarrer, Priester und Pastoren bezeichnet. In einer KIRCHE treffen sich Christen, um gemeinsam Gottesdienst zu halten, das Abendmahl zu feiern und viele verschiedene Feste und Feierlichkeiten zu begehen. Das ist von Kirche zu Kirche sehr unterschiedlich und unterscheidet sich in den vielfältigen Angeboten. Kirche ist aber nicht nur als Gebäude zu verstehen - sondern es meint auch die „Gemeinschaft aller Gläubigen“. Also ist eine christliche Kirche nicht unbedingt an ein Gebäude oder an eine Institution gebunden.

Christen glauben überwiegend an ein Leben nach dem Tod - an das Ewige Leben. Sie sagen, mit Jesus Christus ist eine Neue Welt angebrochen - der Beginn des REICH GOTTES. Deshalb sind sie in die Pflicht genommen, diese Welt - wo und wie auch immer - zum Besseren zu verändern - so daß auch andere Menschen etwas vom Reich Gottes spüren.

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Seitenanfang   Islam

Der Islam ist die jüngste der 3 monotheistischen Religionen. Dem menschlichen Geist sind bestimmte Grenzen gesetzt. Die letzten „Wahrheiten“ liegen jenseits dieser Grenzen. Das verbindet den Islam mit den anderen Religionen.

Diese Religion geht auf den Religionsstifter MOHAMMED zurück (etwa 6. Jh.n.Christus). Mohammed wird im Islam als Gesandter Gottes gesehen und als Vollender von Religion. Er hat den Islam aus arabischen Elementen (Gebetsstätte Mekka...), jüdischen (Gebetsruf der Juden, Abraham ) und christlichen Elementen (Leute der Schrift, ein Gott) gestaltet.

Der Islam ist auf arabischen Boden entstanden und eroberte Länder wie Nordafrika, Vorderasien, Türkei, Iran, Irak, Teile Indiens und Ostasiens. Die Gläubigen bezeichnen sich als Muslime. Ein Muslim ist jemand, der die Gesetze Allahs in allen Lebenssituationen befolgt.

Der KORAN ist die Heilige Schrift. Für den Gläubigen gibt es am Koran keinen Zweifel. Er ist das Wort ALLAHS (Gott) - durch Mohammed gesprochen. Der Koran ist in arabisch verfaßt - richtet sich aber an alle Glaübigen in der Welt. Er enthält Lehren und Pflichten , die das Leben des einzelnen und der islamischen Gesellschaft ordnen. Der Koran besteht aus 114 Abschnitten, den Suren. Die Lehre des Koran heißt: ISLAM. Und das bedeutet: Ergebenheit in Gott, Frieden. Das Gotteshaus nennt man MOSCHEE. Hier versammeln sich Muslime zum Gebet und zum Koranstudium oder zu einer Feier wie z.B. der Eheschließung. Der Vorsteher bzw.Geistliche ist der Imam. Jeder Muslim kann ein Imam werden.

Keine Stühle, Bänke, Bilder oder Statuen - sondern schön verzierte Verse aus dem Koran sowie Teppiche schmücken eine Moschee von innen. Der Islam kennt und befolgt das Bilderverbot. Vor einer Moschee befinden sich Wasserbecken o.ä. - zur vorgeschriebenen rituellen Waschung. Neben der Moschee erkennt man die hohen Türme, die MINARETTE. Der Gemeindebeamte, der MUEZZIN steigt fünfmal am Tag auf das Minarett und ruft in alle 4 Himmelsrichtungen zum Gebet. Muslime beten fünfmal am Tag. „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet“. Diese 5 Pflichten (5 Saülen des Islam) bestimmen das Leben eines Muslimen.

1. Das Glaubensbekenntnis. 2. Das Gebet fünfmal am Tag in Richtung MEKKA (der heiligen Gebetsstätte, Heimatstadt Mohammeds). 3. Das Fasten im Monat Ramadan (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang). 4. Die Religionssteuer, die der Muslim selbst unter Bedürftigen verteilt. 5. Die Pilgerfahrt mindestens einmal im Leben nach Mekka.

Muslime bleiben Anhänger ihrer Religion und treten nur sehr selten zu anderen Religionen über.Ein Muslim ist nicht an ein bestimmtes Land gebunden. Er ist überall zu Hause, weil er sich verbunden weiß mit all den anderen Gläubigen , mit der Lehre des Korans und mit Allah. (ca.17%Muslime-steigend)

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Der Hinduismus ist eine indische Religion (Begriff nach dem Fluss Indus abgeleitet). Seine Anfänge liegen im Dunkeln. Der Hinduismus hat eine ca. 4000-jährige Geschichte hinter sich. Die heute vorherrschenden Formen bildeten sich etwa im 4 Jahrhundert heraus. Auch Christentum und Islam haben später Einfluß auf den Hinduismus.Ein direkter Religionsstifter ist nicht nachweisbar. Vielfältige religiöse Vorstellungen und davon ableitende Lebensregeln prägen den Hinduismus.

Das DHARMA: Das ewige Gesetz (Regeln für ein gelungenes Leben) Die KASTE: Durch Geburt wird dem Hindu sein Platz in der Gesellschaft zugewiesen Durch Geburt wird man Hindu! Es gibt etwa 3000 Kasten.Die Höchste ist die der BRAHMANEN, dann folgen die Krieger und die Handwerker. Niemand kann seine Kaste verlassen. PARIAS sind die Unberührbaren, die Aussenseiter. Sie gehören keiner Kaste an. Ihre Diskremierung ist seit 1950 gesetzlich verboten. Vor allem Mahatma Gandhi hat dazu beigetragen.

Das KARMA (Das Handeln-heute und morgen): Alles hat sein verdientes Schicksal- durch die Anhäufung von guten und schlechten Taten aus einem früheren Leben - das Karma befindet sich im Kreislauf der WIEDERGEBURTEN. Es gibt eine Vielzahl von Göttern, aber keine verbindliche Gottesaussage bzw.Vorstellung. SHIVA - Zerstörer und Erneuerer VISHNU - LebenserhalterBRAHMA (Krishna) - Schöpfergott. Es gibt die Idee der Seelenwanderung und Wiedergeburt.(als Seele wiedergeboren zu werden in einem anderen Körper als Mensch, als Tier, als Pflanze oder Mineral) Das hängt vom Karma ab. Der Körper ist nur Hülle-erst die Seele macht den Menschen aus.

Ein Hindu verehrt alles Lebendige. Er fühlt sich in „Einheit mit allem, was lebt.“ (Gandhi) Wichtige religiöse Regeln sind: Das rechte Handeln -gemäß seiner Kaste leben, heiraten, arbeiten.. Die rechte Konzentration - Techniken wie Askese und Yoga Das rechte Vertrauen - Liebe, Gebete, Opfer, Reinigungsriten, Meditation Die rechte Erkenntnis - Erwerb durch einen Guru (Lehrer) - Atman und Brahman ( Menschl.Seele und das „Göttliche“ erkennen)

Als Zeugnisse gelten die VEDEN (=Wissen). Sie sind die älteste Schriftsammlung und werden als Autotität anerkannt. Sie enthalten Lieder, Opfer-und Zaubersprüche und Weisheitslehren. Weitere bedeutende Werke sind: Ramayana (Heldenerzählung des Rama), Mahabharta (Dichtung von Göttern und Helden-das längste Gedichtwerk der Welt), Upanishaden (Geheimlehren), Bhagavagita (Gesang des Erhabenen).

Der Hinduismus hat einen Weltanteil von 14%
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Der Buddhismus ist etwa im 6.Jahrhundert in Indien entstanden - aus der Religion der Brahmanen (später Hinduismus genannt). Der Religionsstifter ist Siddharta Gautama - genannt BUDDHA = der Erleuchtete. Nachdem Siddharta Gautama seine Erkenntnis - nach 7 Jahren Askese gewonnnen hat, nennt er sich Buddha. Ursprünglich enthält die buddhistische Lehre keine Aussage über Gott oder Götter. Buddha lehrte nicht die Existenz eines Gottes, noch wollte er als Gott verehrt werden.

Vier edle Wahrheiten bestimmen den Buddhismus:
1. Alles Leben ist Leiden.
2. Alles Leiden kommt aus der Gier.
3. Das Ende des Leidens erfolgt durch die Beseitigung der Gier.
4. Der Weg - Mit angemessenen Verhalten aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu kommen - zum NIRWANA.

Als Weg wird der achtfache Pfad angesehen. Das RAD. 1. Das rechte Reden - keinen Lügen, nichts Schlechtes über andere sagen. 2. Das rechte Tun - niemandem etwas Böses tun 3. Der rechte Lebenserwerb - seine Geld so verdienen, dass man anderen dadurch nicht schadet. 4. Die rechte Anstrengung - versuchen, Böse Gedanken zu unterdrücken 5. Die rechte Aufmerksamkeit - Kontrolle über sein Verhalten haben 6. Die rechte Konzentration - die ist zur Meditation nötig 7. Die rechte Erkenntnis - nötig, um die Welt so zu sehen, wie sie ist. 8. Das rechte Denken - um Mitleid und Hilfsbereitschaft zeigen zu können.und um das Rechte tun zu können.

Der Buddhismus hat im Laufe seines Bestehens vielfältigen Fpormen und Richtungen herausgebildet. Dehhalb gibt es auch unterschiedeliche buddhistische Traditonen in „seinen“Ländern (Sri Lanka, Thailand, Laos, Burma, Kambodscha, Vietnam, China, Korea, Butan, Malaysia, Mongolei, Tibet, Japan). In Indien ist er wenig verbreitet, und seit den letzeten 150 Jahren nimmt er in Europa und Nordamerika zu. Als bekannter Verteter dieser Religion gilt der DALEI LAMA. Er ist das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten

PAGODEN (eine Form der Stupas) und STUPAS (Begräbnishügel, buddh.Tempel) sind die Gebets-und Pilgerstätten. Religiöse Regeln sind: Meditation; Wallfahrten, Opferhandlungen. Meditation bedeutet, Konzentration auf eine Sache, ohne sich abzulenken. Ein MANDALA kann eine Meditationshilfe sein. Im DREIKORB sind 3 verschiedene Textsammlungen zu finden, die auf Buddha zurückgehen sollen. Sie wurden In einem jahrhundertelangen Prozess überarbeitet und ergänzt. Sie gelten als Zeugnis des Buddhismus.

Heute zählt der Buddhismus ungefähr 400 Millionen Anhänger.
 
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