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AMT & DIENST  - GESETZE

Materialien zum Problem der Pfarrerdienstanweisung in der Kirche

Pfarrerin und Pfarrer als Beruf -
ein Leitbild für die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg 2003

Leitbild
Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer
 
   A) Grundsätzliches zum Abschluss einer Dienstvereinbarung
   B) Muster-Dienstvereinbarung
      1. Grundlage
      2. Dienstbereich
      3. Aufgaben der Pfarrerin/des Pfarrers     (vgl. dazu Anlage l)
      4. Aufgaben des Gemeindekirchenrates   (vgl. dazu Anlage 2)
      5. Überprüfung und Änderungen der Dienstvereinbarung
   C) Unterstützung der Dienstvereinbarung durch den Kirchenkreis
 

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AMT & DIENST  - GESETZE

Materialien zum Problem der Pfarrerdienstanweisung in der Kirche

Pfarrerin und Pfarrer als Beruf -
ein Leitbild für die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg 2003

Berlin, 15. August 2003
in Kirchliches Amtsblatt der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg  Nr. 8/2003; S. 135-140

Leitbild
1. Das Amt der Pfarrerin und des Pfarrers dient dem an die christliche Kirche und an jede Gemeinde ergangenen Auftrag, das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu bezeugen, zu lehren, zu taufen und das Abendmahl zu feiern. Dies geschieht in der evangelischen Kirche in einer geschichtlich gewachsenen und rechtlich geordneten Form. Die Ordination ist die lebenslange Beauftragung mit diesem Dienst, der seine Autorität aus dem Auftrag Christi, seine konkrete Gestalt aus der Beauftragung durch die Kirche und der Bindung an die Gemeinde bezieht und seine besondere Prägung durch die persönlichen Gaben der Pfarrerin und des Pfarrers erhält.

2. Pfarrerinnen und Pfarrer leiten durch das Wort. Die Autorität ihres Dienstes kommt in Verkündigung, Feier der Sakramente, Seelsorge und Lehre zum Ausdruck. Sie stehen der Gemeinde, der ihr Dienst gilt, gegenüber. Zugleich sind sie Glieder der Gemeinde, die ihre Verkündigung kritisch zu würdigen hat. Zur geistlichen Leitung gehört es, Gemeindeglieder, die Aufgaben in der Kirche übernehmen, zu stärken und zu begleiten. Pfarrerinnen und Pfarrer sorgen dafür, dass Leitung auch in Gemeindeaufbau und Verwaltungsfragen geschieht und dabei der Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens berücksichtigt wird. Wo entsprechende Gaben vorhanden sind, sollen Gemeindeglieder diese Aufgaben wahrnehmen.

3. Der Pfarrdienst beansprucht Pfarrerinnen und Pfarrer in ihrer gesamten Existenz. Sie sind selbst angewiesen auf den Glauben, den sie bei anderen wecken wollen. Im Glauben an Gottes Gnade hat auch das Fragmentarische und Brüchige des Lebens Raum. Pfarrerinnen und Pfarrer sind angewiesen auf einen regelmäßigen Rhythmus für ihr geistliches Leben und suchen sich seelsorgliche Begleitung. Pfarrerinnen und Pfarrer brauchen einen intensiven Austausch in Pfarrkonventen, in besonderen Gruppen oder in der Supervision.

4. Für ihre Kernaufgaben in Verkündigung und Seelsorge, in Unterricht und geistlicher Leitung brauchen Pfarrerinnen und Pfarrer theologische Kompetenz. Zu den Verpflichtungen ihres Dienstes gehören eigene theologische Arbeit sowie regelmäßige Fortbildungen zu theologischen Fragen oder bestimmten Aspekten des pastoralen Handelns. Das Eingehen auf die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Menschen, das Überschreitender mit dem eigenen Milieu gesetzten Grenzen, die kritische Verknüpfung geistlicher Einsichten mit der eigenen Biographie sind wichtige Dimensionen theologischer Arbeit. Pfarrerinnen und Pfarrer sollen ihre theologische Kompetenz in einem oder mehreren Bereichen je nach ihren Gaben vertiefen. Die Gemeinden fördern diese Arbeit durch die Respektierung theologischer Studienzeit und durch die Bereitschaft zum Gespräch.

5. Der Pfarrdienst gibt Pfarrerinnen und Pfarrern eine Gestaltungsfreiheit, wie sie kaum eine andere Profession kennt. Im Vertrauen auf Gottes Gegenwart in seinem Wort kann diese Freiheit als Entlastung begriffen werden und die Freude am Beruf stärken. Die Möglichkeiten eigenständiger Gestaltung schließen aber auch besondere Belastungen ein. Wachsende Zuständigkeitsbereiche zwingen dazu, Prioritäten zu setzen. Der Umgang mit eigenen wie mit fremden Erwartungen erfordert verantwortliche Entscheidungen. Immer wieder muss die eigene Arbeit auf Qualität und Effektivität hin befragt werden, ohne dass die den Beruf tragende Gewissheit vom Erfolg abhängig gemacht wird. Die Aufgaben werden in einer Dienstvereinbarung festgehalten.

6 . Gesellschaftliche und kirchliche Veränderungsprozesse erfordern Flexibilität. Der Pfarrdienst mutet in einem oft sehr engen zeitlichen Rahmen höchst unterschiedliche Handlungsfelder, Begegnungen mit Menschen in sehr verschiedenen Lebenslagen und sehr gegensätzliche persönliche Erlebnisse zu. Pfarrerinnen und Pfarrer setzen sich mit den Erwartungen ihrer Kirche, mit den Anforderungen der Gemeinden und mit den eigenen Ansprüchen und Idealbildern auseinander und bemühen sich um Balance.

7. In ihrem Bereich tragen Pfarrerinnen und Pfarrer Verantwortung für die Kirche im Ganzen. Sie wahren den gesamtkirchlichen Zusammenhang in Bekenntnis und Ordnung. Sie sind Exponenten  einer Leidenschaft für die Verbesserung der Kirche. Die Loyalität gegenüber der beauftragenden Kirche ist unabdingbar. Sie kann sich im Einzelfall auch in gründlicher Kritik an Einzelentscheidungen äußern. Institutionelle Ansprechbarkeit und persönliche Erkennbarkeit sind wesentliche Elemente des Amtes.

8. Eine Schlüsselkompetenz im Beruf der Pfarrerin und des Pfarrers ist die kommunikative Präsenz. Die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, gehört dazu ebenso wie die verlässliche Erreichbarkeit, auch unter verständiger Nutzung moderner Kommunikationsmittel.

9. Das Pfarramt rückt Pfarrerinnen und Pfarrer in die Öffentlichkeit der Gemeinden und zugleich in eine Öffentlichkeit über die Grenzen der eigenen Gemeinden hinweg. Sie pflegen die ökumenische Zusammenarbeit und den interreligiösen Dialog. Kontakte in den kommunalen Raum sind wahrzunehmen. Als öffentliche Personen stehen Pfarrerinnen und Pfarrer auch in ihrer privaten Existenz im Blickfeld. Die Verantwortung ihres Amtes enthält eine Verpflichtung, die in der persönlichen Lebensführung wie in der Verkündigung zu beachten ist.

10. Das Pfarramt ist ein missionarisches Amt. Es verbindet Dialogfähigkeit und Respekt vor Andersdenkenden mit der Bindung an den Sendungsauftrag Jesu Christi. Es schließt den Auftrag ein, Menschen in einladender Weise neu für das Evangelium zu gewinnen. Theologisches Wissen, Kommunikationsfähigkeit, Seelsorge, Spiritualität und Leitungskompetenz kommen auch Menschen zugute, die nicht Gemeindeglieder sind.

11. Für Pfarrerinnen und Pfarrer gibt es keine festgeschriebenen Arbeitszeiten. Arbeitssituation, Belastbarkeit und Arbeitstempo der Einzelnen sind unterschiedlich. Die Anforderungen wechseln im Lauf des Kirchenjahres. Die Dienstvereinbarung regelt die Art, den Umfang sowie die durchschnittliche regelmäßige Verteilung der Aufgaben in der Woche. Teildienste und ehrenamtliche Dienste im Pfarramt erfordern eine zeitliche und an den Kernaufgaben Verkündigung und Seelsorge, Unterricht und geistliche Leitung orientierte Eingrenzung, die in der Dienstvereinbarung berücksichtigt wird. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, dass Bau- und Verwaltungsaufgaben nach Möglichkeit von den Gemeindekirchenräten oder von Verwaltungsämtern wahrgenommen werden.

12. Pfarrerinnen und Pfarrer haben Anspruch auf persönliche und zeitliche Freiräume. Ihr persönliches und familiäres Leben hat gegenüber den dienstlichen Pflichten seine eigene Bedeutung. Die Dienstvereinbarungen sehen angemessene Regelungen für die pfarramtliche Präsenz vor. Die Gemeinden werden darüber informiert.

13. Für Pfarrerinnen und Pfarrer ist es selbstverständlich, dass sie im Gemeindegebiet präsent sind und dort wohnen; Ausnahmen bedürfen besonderer Gründe. Ihre private Umgebung bleibt von einer Profession dieses Charakters nicht unberührt. Partnerinnen, Partner und Kinder müssen zwar frei sein zu entscheiden, wie weit sie sich auf die Unterstützung des Pfarramtes einlassen; sie müssen jedoch wissen und akzeptieren, dass der Pfarrdienst sich auch auf ihr Leben auswirkt.

14. Pfarrerinnen und Pfarrer müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kirche ihre Arbeitssituation wahrnimmt und es ihnen ermöglicht, ihre Kernaufgaben zu erfüllen. Eine gezielte Personalentwicklung und die Entflechtung von Aufgaben im Pfarramt und Gemeindekirchenrat ist eine gemeinsame Aufgabe von Gemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirche. Die Kirchenleitung entwickelt dafür geeignete Instrumente.

15. Pfarrerinnen und Pfarrer vertrauen darauf, dass sie in ihrer beruflichen Entscheidung dem Ruf Gottes antworten und dass dieser Ruf sie in ihrem Glaubensleben begleitet. In allen Freuden und Belastungen ihres Berufs erfahren sie Ermutigung aus dem biblischen Wort: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben." (Röm 1,16).

Die Kirchenleitung
Dr. Wolfgang Huber
Bischof

Berlin, den 15. August 2003
 

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Materialien zum Problem der Pfarrerdienstanweisung in der Kirche

Pfarrerin und Pfarrer als Beruf -
ein Leitbild für die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg 2003

Berlin, 15. August 2003
in Kirchliches Amtsblatt der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg  Nr. 8/2003; S. 135-140
 

Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer

A)  Grundsätzliches zum Abschluss einer Dienstvereinbarung

Die Dienstvereinbarung zwischen Pfarrerin oder Pfarrer und Gemeinde oder Gemeinden nimmt das spezifische Gemeindebild und die Aufgaben-Schwerpunkte auf. Pfarrerin oder Pfarrer und Gemeinde sind gleichermaßen im Blick.

Mit entsprechenden Modifikationen kann die Vereinbarung auch im außergemeindlichen Pfarrdienst verwendet werden.

Die Dienstvereinbarung enthält Regelungen, die eine verbindliche und damit zugleich entlastende Orientierung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeit darstellen.

Die Dienstvereinbarung soll unterscheiden helfen, was zu den Kernaufgaben gehört, was den jeweiligen von Zeit zu Zeit wechselnden Gegebenheiten gemäß ist und was darüber hinaus nach den persönlichen Gaben in den Dienst der gesamten Gemeinde eingebracht werden kann.

Zum Verfahren:

Die Dienstvereinbarung wird im Gespräch zwischen Pfarrerin oder Pfarrer und Gemeindekirchenrat oder Gemeindekirchenräten frühestens l Jahr nach Dienstbeginn erarbeitet. Findet die Gemeindearbeit in Regionen statt, so sollen Vertreterinnen und Vertreter aus allen Gemeindekirchenräten und hauptamtlich Angestellte gemeinsam die entsprechenden Dienste vereinbaren.

Das Gespräch wird in der Regel von der Superintendentin oder dem Superintendenten geleitet, andernfalls von einem Mitglied des Kreiskirchenrates.

Folgende Fragen können das Gespräch eröffnen:

- Welche regelmäßigen Veranstaltungen und Aufgaben gibt es in der Gemeinde, welche sollen
   erweitert, welche beendet werden?
- Was braucht die Gemeinde und was kann der Pfarrerin oder dem Pfarrer zugemutet werden?
- Welche Aufgaben übernehmen Gemeindeglieder?
- Welchen Anteil am Dienst nimmt die Wahrnehmung der Aufgaben zur Zeit in Anspruch und was
   sollte für die nächste Zeit anders vereinbart werden?
Die Orientierungshilfen für Dienstvereinbarungen, die die Aufgaben von Pfarrerinnen und Pfarrern und die des Gemeindekirchenrates oder der Gemeindekirchenräte beschreiben (Anlagen l und 2), zeigen den Rahmen der verschiedenen Aufgaben.

Die angegebenen zeitlichen Richtwerte können als Anhaltspunkte zur Ermittlung der durchschnittlichen Gesamtbeanspruchung dienen, sind jedoch nicht als Vorgaben für die einzelnen Tätigkeiten zu verstehen.

Unter der Rubrik Aufgaben sind keine durchschnittlichen Zeitbemessungen einzutragen, sondern die tatsächlichen Tätigkeiten (Aufgaben), z. B. bei Gottesdiensten wann, wo und wie oft, bei Unterricht die Anzahl der Gruppen und der Unterrichtsumfang sowie die Stunden im Religionsunterricht, bei Hausbesuchen die Anlässe.

Für Pfarrerinnen und Pfarrer im Teildienst bieten sich folgende Möglichkeiten an:

- Kernaufgaben im Gemeindebereich (s. 3.1. der Dienstvereinbarung) werden wahrgenommen.
- Es werden weitere Aufgaben nach den regionalen Gegebenheiten (s. 3.2.) hinzugenommen,
   wenn die Kernaufgaben in geringerer Zahl (in größeren Zeitabständen) bestehen.
- Es werden bestimmte Zeiten oder ganze Tage dienstfrei gehalten, die in der Vereinbarung
   aufgenommen sind und der ganzen Gemeinde bekannt gemacht werden.
- Grundsätzlich sollen 5 % der Zeit für übergeordnete Aufgaben in kreis- oder landeskirchlichen
   Gremien freigehalten werden.




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Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer

B)  Muster-Dienstvereinbarung
zwischen dem Gemeindekirchenrat der Kirchengemeinde ................
und der Pfarrerin/dem Pfarrer ................

l.   Grundlage

1.1    Pfarrerin/Pfarrer .............ist m.W.v. ..............die (....) Pfarrstelle der Kirchengemeinde/der Kirchengemeinden des Pfarrsprengels ............................... übertragen worden.
1.2   Rechtliche Grundlage des Dienstes bilden die Grundordnung und das Pfarrdienstgesetz mit den dazu ergangenen Bestimmungen.
1.3   Sie/Er nimmt die Tätigkeit mit....... % Dienstumfang wahr.
1.4   Pfarrerin/Pfarrer hat ihren/seinen Dienstsitz in .................
Ihr/ihm ist ein Pfarrhaus/eine Dienstwohnung zur Verfügung gestellt worden. Die Amtsgeschäfte werden im Amtszimmer geführt.
1.5   In der Gemeinde sind folgende berufliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter tätig: ..................
(Name, Tätigkeit, Dienstumfang, Anstellungsträger)


2.    Dienstbereich

2.1   Pfarrerin/Pfarrer........ nimmt Aufgaben des Pfarrdienstes in der Gemeinde/den Gemeinden/im Pfarrsprengel/in der Region .............. wahr, darunter sind folgende (Dauer-) Vakanzvertretungen: ..........
2.2   Gemeinsam mit anderen Gemeinden werden folgende Aufgaben wahrgenommen: .......................
2.3   Der Kirchenkreis unterstützt die Gemeinde/den Pfarrsprengel/die Region in den folgenden Bereichen:............ (Anteile für Katechetik oder Jugendarbeit, RU - Regelungen ......)


3.  Aufgaben der Pfarrerin/des Pfarrers    (vgl. dazu Anlage l)

3.1    Kernaufgaben

3.1.1   Gottesdienste, (s. Artikel 20 Abs. 4 Ziff. 2 GO) in:........ um:..... (Uhrzeit) am: ..... (ggf. in welchem Rhythmus)
3.1.2   Regelmäßige Andachten: ...............
3.1.3   Kasualien einschließlich begleitender Seelsorge ............
3.1.4   Seelsorge und Hausbesuche ............................................
3.1.5   Bildung und Unterweisung ............................................
3.1.6   Leitungs- und Verwaltungsaufgaben ..............................
3.1.7   Theologische Arbeit und Fortbildung .......
3.1.8   Teilnahme an Pfarr- und Generalkonvent.

3.2   Aufgaben nach lokalen Besonderheiten

3.2.1 Begleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern .................
3.2.2 spezielle Besuchsdienste/Seelsorge.....................................
3.2.3 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen..................................
3.2.4 Besondere missionarische, ökumenische oder sonstige Projekte .........
3.2.5 Geschäftsführung.........
3.2.6 Sprechstunden ..............
3.2.7 besondere Aufgaben in der Region: ......
im Kirchenkreis .......
in der Landeskirche .........
3.2.8 Öffentlichkeitsarbeit
3.2.9 Sonstiges

3.3   Arbeitszeit

3.3.1 Als Richtwert für die wöchentliche Arbeitszeit werden im uneingeschränkten Dienst 6 Arbeitstage angenommen.
3.3.2 Der von regelmäßigen dienstlichen Verpflichtungen freie Tag ist in der Regel.............
3.3.3 Darüber hinaus kann die Pfarrerin oder der Pfarrer aus persönlichen Gründen bis zu zwei Tagen in der Woche zusammenhängend abwesend sein, jedoch höchstens insgesamt 14 Tage
im Jahr.
3.3.4 Ein dienstfreier Sonntag in regelmäßigen Abständen wird verabredet. Vertretungen werden im Pfarrkonvent oder im Gemeindekirchenrat geregelt. Für Lesegottesdienste sind verantwortlich ...................
3.3.5 Für Pfarrerinnen oder Pfarrer im Teildienst werden die Aufgaben und die wöchentliche Arbeitszeit entsprechend ihrem Dienstumfang eingegrenzt. Dabei haben die Kernaufgaben Priorität.


4.   Aufgaben des Gemeindekirchenrates   (vgl. dazu Anlage 2)

4.1   Gewährleistung der Arbeitsbedingungen: Büro einschließlich Kommunikationstechnik
4.2   Begleitung der Arbeit der Pfarrerin oder des Pfarrers durch Rückmeldungen zur Tätigkeit, theologische Gespräche, Auswertung von Arbeitsberichten der Pfarrerin oder des Pfarrers im Rhythmus von .............................
4.3   Übernahme des Vorsitzes im Gemeindekirchenrat durch..........
4.4   Zuständigkeit für
     - Geschäftsrührung
     - allgemeine Verwaltung...........
     - Bauangelegenheiten ...............
     - Friedhofsverwaltung ..............
     - Personalangelegenheiten ........
     - Sonstiges .................................
4.5   Zuständigkeit für
     - Öffnung der Kirche(n) .........
     - Schlüsseldienst für Gemeinderäume .......
     - Vorbereitung der Gottesdienste einschließlich Raumgestaltung, Heizung usw. ........
     - Läutedienst......
     - Fahrdienste.....
     - Sonstiges ..........
4.6   technische Dienste einschließlich Schnee- und Laubbeseitigung
4.7   Öffentlichkeitsarbeit
     - Schaukastengestaltung .........
     - Gemeindebrief .......................
     - Zeitungsartikel......................
     - Sonstiges...............................
4.8   Mitarbeit bei Besuchsdiensten
     - Verantwortung in Gemeindekreisen
     - Kindergottesdienste              -


5.   Überprüfung und Änderungen der Dienstvereinbarung

5. l   Die Dienstvereinbarung wird l Jahr erprobt und soll dann 2 Jahre gelten.
5.2   Sie wird in dreijährigem Rhythmus aktualisiert.
5.3   Sie findet bei Gemeindevisitationen und im Orientierungsgespräch Beachtung.
Sie ist Grundlage der Arbeitsberichte der Pfarrerin oder des Pfarrers im Gemeindekirchenrat oder in den Gemeindekirchenräten und gibt zugleich die inhaltliche Ausrichtung für die ehrenamtliche Mitarbeit vor.

Datum         Pfarrer/in       Gemeindekirchenrat          Superintendent/in

Kopie an das Konsistorium
 



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Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer

Anlage l (zu Abschnitt 3 Aufgaben und Arbeitszeit von Pfarrerinnen und Pfarrern)

Als Richtwerte können für die wöchentliche Arbeitszeit einer Pfarrerin, eines Pfarrers angenommen werden: Vollstelle = 54 Stunden, 80 % Beschäftigung = 43,2h, Teilzeit mit 50 % = 27 Wochenstunden usw.

Die Berechnung der Zeiten für die einzelnen Aufgabenfelder bildet einen Rahmen. Begabungen können die vorgeschlagenen Zeiten verkürzen. Wo Aufgaben schwer fallen, braucht es eventuell längere Vorbereitungszeiten.

Pfarrerin/Pfarrer achtet bewusst auf ihr/sein eigenes Zeitmanagement und nimmt ihre/seine Stärken und Schwächen wahr. Sie oder er trägt die Verantwortung für einen ausgewogenen Vorschlag der zeitlichen Anteile.

Im Gespräch mit dem Gemeindekirchenrat/den Gemeindekirchenräten wird deutlich gemacht, welchen Anteil am gesamten Dienst die Wahrnehmung einzelner Aufgaben haben soll. Die unterschiedlichen Anforderungen in den Kirchenjahreszeiten finden Beachtung.

Die Zeit für „Unvorhergesehenes" ist notwendig. Sie hat ihren Grund im Öffentlichkeitscharakter des Amtes. Auch Menschen außerhalb von Gemeinden nehmen diese Zeit in Anspruch.

Die Fahrtzeiten sollen in die einzelnen Handlungsfelder eingerechnet werden.

Alle aufgeführten Rechnungen sind als Beispiele zu verstehen, die nach den gemeindlichen Aufgaben und nach den Vorbereitungs- und Durchführungszeiten der Pfarrerinnen und Pfarrer im Einzelnen besprochen werden. Die unterschiedlichen Situationen in Stadt- und Landgemeinden sind in den Beispielen angedeutet.

Die nachfolgenden Richtwerte stellen keine zu erfüllende Norm dar, sondern sind Orientierungswerte.

l. Gottesdienste

Richtwerte: 8h Vorbereitung und 1,5 h gehaltener Gottesdienst

Rechenbeispiel Stadt/Land: Bei 14tägigem Gottesdienst sind 4 h
Vorbereitungszeit und 0,75h anzusetzen: zusammen 4,75 h je Woche.
Bei 3 Gottesdiensten pro Sonntag werden 8h Vorbereitung und
3 x 1,5h Gottesdienstzeit angesetzt: zusammen 12,5h je Woche.
z.B. Stadt   4,75h       Land 12,5h

2. Kasualien

Richtwerte: jeweils das Gespräch, die Gottesdienst- bzw. Predigt-
vorbereitung, Organisatorisches und Durchführung gehören zu je
einer Amtshandlung. Die durchschnittliche Anzahl kann durch die
Statistik der Taufen, Trauungen, Beerdigungen in den Gemeinden
ermittelt werden.

Rechenbeispiel hier: bei 500 Gemeindegliedern 2 h pro Woche,
bei 1000 Gemeindegliedern etwa 4h pro Woche.
Hier sind durchschnittlich 27 Kasualien pro Jahr und 1000 Ge-
meindeglieder angenommen, die 8h Vorbereitung und Durch-
führung beinhalten. (8h x 27Kasualien geteilt durch 52 Wochen)
z.B. Stadt  6h               Land  2h

3. Seelsorge

Richtwert: pro Besuch l bis 1,5h
Der Richtwert soll helfen, Zeit für Seelsorgegespräche- und besu-
che fest einzuplanen. Zu der reinen Gesprächszeit gehört die nöti-
ge Nacharbeit.
z.B.      Stadt  8h               Land  6h

4. Bildung und Unterweisung

KU, RU, JG, Kreise, Seminare, Ehrenamtliche Richtwerte: zu je-
der zu haltenden Stunde gehören 0,5 bis 1,5h Vor- und Nach-
bereitungszeit.
Sie kann in der direkten Vorbereitung liegen oder (bei wieder-
kehrenden Themen) in die Zeit für Beratungen, zusätzliche Mit-
arbeit an Projekten, Elternabenden u. a. einfließen.

z.B.   KU       Stadt  4h            Land 5h
         RU                 3h                     3h

JG, Kreise,......        8h                     5h

Für diese Dienstaufgaben in der Gemeinde, werden 50-60 % der
Arbeitszeit benötigt.
Werden diese Zeiten nicht in dem Umfang benötigt, kommen
sie den Aufgaben nach regionalen Besonderheiten zu gute.

5. Leitung und Verwaltung

Richtwerte: in diesen Stunden sind keine Verwaltungsaufgaben
angenommen, die sich aus Bautätigkeiten, Friedhofsverwaltung,
Gebäudeverwaltung u. a. ergeben. Für die allgemeinen Verwal-
tungsaufgaben wie Kirchenbuchführung, Finanzverwaltung, Sit-
zungsvorbereitungen, Antragswesen werden ehrenamtlich Mitar-
beitende eingeführt und begleitet. Repräsentationsaufgaben kön-
nen zwischen GKR-Vorsitzenden und Pfarrerin/Pfarrer wechseln.
z.B.      Stadt  6h                Land  6h

6. Theologische Arbeit

Richtwerte: Pfarrkonvente bei einer durchschnittlichen Dauer
von 6h monatl. = 1,5 h; Dienstberatungen zu inhaltlichen Vor-
bereitungen von Kreisen/besonderen Veranstaltungen = 1,5h;
eigene theologische Arbeit und gesellschaftspolitische Fragestel-
lungen 3 h. Hier sind die theologischen Arbeiten für Gottes-
dienste und Amtshandlungen nicht mit veranschlagt.
z.B.      Stadt  6h               Land  6h

7. Unvorhergesehenes

Richtwert: die Zeit für Unvorhergesehenes soll 10 % des Dienst-
umfangs nicht unterschreiten. Nicht planbare Aufgaben bestim-
men den Pfarrdienst in beträchtlichem Maß. Zugleich soll ein
Spielraum für innovative Arbeit bleiben.
z.B.      Stadt  6h               Land  6h
 

Beispiele: Aufgaben und Arbeitszeit für Pfarrerinnen und Pfarrer im Teildienst (50 %)

                                             Stadt(mehrere Pfarrstellen)  Land (kleiner Sprengel,
                                                   l weitere Mitarbeiterin)

1.  Gottesdienste      3 h-3wöchiger Rhythmus      9,5h - wöchentl./14tägig2 Gottesd.
2.   Kasualien         3h                          1h
3.   Seelsorge         4h                          4h
4. Unterweisung        2hKU/RU                     3h KU/RU
                       4,5 h Kreise
5.  Leitung, Verwaltung       2h                   2h
6.  Theologische Arbeit       6h                   5h    (weniger Dienstberatung)
7.  Unvorhergesehenes         3h                   3h
 

Beispiele zu Aufgaben und Arbeitszeit aus anderen Landeskirchen

a) Ev. Kirche in Hessen und Nassau

                        50 % Stadt,                          50 % Landpfarrstelle
                        mehrere Pfarrstellen                  mehrere Gemeinden

1. Gottesdienste                7,5h                           7,5h
   weitere Gottesdienststationen                               1,5 h
2. Kasualien                    2,5h                           2,5h
3. Seelsorge                                                   2h
4. Unterweisung KU, RU          7,5h                           7,5h
    Jugendarbeit                                               2 h
5. Leitung, Verwaltung                                         4h

Aufgaben nach Prioritäten der   9,5h
Gemeinde  
 

b) Kirchenprovinz Sachsen

1. Gottesdienst                2h
2. Kasualien                   0,5 h
3. Seelsorge                   2,5 h
4. Unterweisung                2h
Kreise in d. Gemeinde          4 h
5. Leitung, Organisation       5 h
6. Vorbereitung                6 h
Weiterbildung, Konvente        3 h
7. Unvorhergesehenes           2 h
 



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Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer

Anlage 2 (zu Abschnitt 4 Aufgaben des GKR):
Vereinbarungen mit GKR-Mitgliedern und Gemeindegliedern

Die Vereinbarungen dienen dazu, die Aufgaben, die Dienste und Kräfte zu benennen, die an den elementaren Lebensfunktionen der Gemeinde mitwirken. Die Übernahme von Verantwortlichkeiten soll zeitlich befristet und im Umfang so gestaltet sein, dass Ehrenamtliche nach einer Erprobungszeit ihre Dienste gut leisten können.

Die Übernahme von Aufgaben regelt sich nach den Gaben der GKR-Mitglieder und anderer Gemeindeglieder. Verantwortlich sein heißt nicht: alles allein zu tun, sondern auch sorgen für Koordinieren in Gesprächen, mit Listen u.a.

Beispiele für eine Beschreibung der ehrenamtlichen Dienste:
 
Aufgabenfeld Beteiligungsmöglichkeit Verantwortlichkeit Unterstützung
Büro-Material
Kommunikationstechnik

Verwaltungsaufgaben
 
 
 

Finanzen
 
 

Friedhof
 

Öffnung der Kirchen
/Kirchdienst
 

Gemeinderäume
 

Öffentlichkeitsarbeit
 
 
 

Besuchsdienst
 
 

Gemeindekreise
 

Lektorenbereich

Kirchenmusik

Besorgung
Wartung

2 Std. täglich Telefondienst
Kirchenbücher
Briefe
Geburtstagslisten

Kollekten
Kirchgeld
Gebühren

Liegepläne
Arbeitseinsätze planen

Schlüsseldienst
Blumen und Kerzen
Säubern

Gestaltung und Ordnung
Säubern

Gemeindebrief
Schaukästen
vollständige Liturgie
(Einlegeblatt)

Geburtstage z. B. l Jahr
alle 40jährigen ....
Zugezogene

Räume vorbereiten
monatl. ein Thema
selbst gestalten

N. N.
N. N.

N. N. / ABM

N. N.
 

Kirchmeisterin
oder N. N.
 

N. N.
N. N.

N. N.

N. N.

N. N.
 

N. N. /Jugendliche mit PC-
Kenntnissen
N. N./Konfirmanden
N. N.

N. N. (40jährig ...)

N. N.

Je ein/zwei Personen aus
je einem Kreis

Hinweise durch
alle Mitarbeiter

Pfarrerin/Pfarrer 
oder Mitarbeiter
 
 

GKR-Vors.
KVA-Anleitung
Pfarrerin/Pfarrer

GKR
 

Gemeinde,
ein Kreis
 

Gemeindekreise
 

alle Daten über Büro

Arbeitskreis
Kirchenmusik./
Pfarrerin/Pfarrer
Kreis u. GKR
Pfarrerin/Pfarrer
u.a.

Andere Aufgaben und Ideen zur Umsetzung sind in den
„Leitlinien kirchlichen Handelns in missionarischer Situation" aufgeführt.
 



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Muster-Dienstvereinbarung für Pfarrerinnen und Pfarrer

C) Unterstützung der Dienstvereinbarung durch den Kirchenkreis
     und die Superintendentin oder den Superintendenten

1. Regelmäßig findet ein kollegialer Austausch in Pfarr- und Mitarbeiterkonventen über Dienstvereinbarungen statt mit der Kenntnisnahme bestehender Vereinbarungen.
2. Fortbildungsprogramme werden bekannt gemacht; zu Fortbildungen wird ermutigt, die Teilnahme wird ermöglicht.
3. In Orientierungsgesprächen werden auch Leitbild und Dienstvereinbarung thematisiert.
4. Supervision für Einzelne oder Seelsorgegruppen findet Unterstützung.
5. Ein Vertretungsmanagement wird eingerichtet.
6. Zur Entlastung einer Pfarrerin oder eines Pfarrers bei Übernahme besonderer Aufgaben gibt es entsprechende Regelungen.
7. Die Zusammenarbeit in Regionen wird gefördert und begleitet durch gezielten Mitarbeitereinsatz entsprechend dem Bedarf und den Entwicklungszielen der Gemeinden sowie durch öffentliche Anerkennung der ehrenamtlichen Mitarbeit.

Die Kirchenleitung

Dr. Wolfgang H u b e r
Bischof

Berlin, den 15. August 2003

! Für die Richtigkeit der vorliegenden Abschriften wird keine Gewähr übernommen !
 
 
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Materialien zum Problem der Pfarrerdienstanweisung in der Kirche

AMT & DIENST  - Materialien zum Problem der Pfarrerdienstanweisung in der Kirche
(c) 1998-2006 Pfarrer Peter Zillmann; www.seggeluchbecken.de/amt-dienst/amt.htm     email: Zillmann
D 13435 Berlin-Wittenau, Finsterwalderstr. 68, Tel.: (030) 402 56 77
www.seggeluchbecken.de